Bericht in der Republicain Lorrain

Bericht RL 12.11.2023Boule KG - ein deutsch-französischer Pétanque-Club setzt Akzente.

Der in Sitterswald ansässige Pétanque-Club Boule KG -KG für Kultur-Gemeinde- vereint seit vier Jahren deutsche und französische Boulisten.

Die 40 Mitglieder des Vereins nehmen an verschiedenen Wettbewerben im Saarland teil. Der Verein möchte nun auch junge Spieler anlocken, da der Sportgeist Grenzen überschreitet. Seit vier Jahren empfängt der Pétanque-Club Boule KG in Sitterswald deutsche und französische Boulisten auf seinen Plätzen.

Die Pétanque-Ligasaison geht zu Ende

Die Pétanque-Ligasaison geht zu Ende: Ein Rückblick auf spannende Wettkämpfe

Die SBV-Ligasaison 2023 neigt sich dem Ende zu, und es ist an der Zeit, auf eine aufregende und ereignisreiche Saison zurückzublicken. In den letzten Monaten haben sich Pétanque-Enthusiasten aus dem ganzen Saarland in den Wettbewerben gemessen, um ihre Fähigkeiten und ihr Können in diesem faszinierenden Präzisionssport unter Beweis zu stellen.

Die Saison begann mit großer Vorfreude, als die Teams sich auf den Weg machten, um die begehrten Titel und Trophäen zu gewinnen. Der Ligawettbewerb bot eine einzigartige Gelegenheit, die Fertigkeiten und Taktiken der Spieler zu beobachten und zu bewundern.

In den verschiedenen Ligen und Turnieren der Pétanque-Saison gab es beeindruckende Leistungen von Athleten aller Altersgruppen und Fähigkeitsstufen. Die jungen Talente zeigten ihr Potenzial und beeindruckten mit ihrer Technik, während die Veteranen mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung beeindruckten.

Besonders bemerkenswert war das Engagement der Boule KG Sitterswald in dieser Saison. Sie organisierte lokale Turniere und Veranstaltungen, um die Begeisterung für diesen Sport in unserer Region zu fördern. Es war erfreulich zu sehen, wie die Pétanque-Gemeinschaft zusammenkam, um diese traditionsreiche Sportart zu feiern.

Die diesjährige Hobby-Turnier-Veranstaltung war auch ein Beweis für die wachsende Popularität von Pétanque. Die Teilnehmerzahlen stiegen, und die Spieler aus den umliegenden Orten hatten, trotz allem Ernst in der Sache, viel Spaß beim Spiel. Die Pétanque-Gemeinschaft wächst und gedeiht.

Auch dieses Jahr waren wir wieder mit 4 Teams bei der SBV-Liga vertreten.

Equipe 1 spielte in der Regionalliga Ost
Equipe 2 in der Verbandsliga Ost
Equipe 3 in der Bezirksliga Süd und
Equipe 4 in der Bezirksliga Ost

Ziel war, dass die Mannschaften 1 und 2 in die nächsthöheren Klassen aufsteigen. Die Teams 3 und 4 sollten in ihrem 2. Boule-Liga-Jahr einen der vorderen Plätze belegen. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Gekämpft, gesiegt und doch verloren

Gekämpft, gesiegt und doch verloren - Eine denkwürdige Partie

Am Freitag, dem 13.10. fand in der Boulehalle Gersweiler die Endrunde der diesjährigen Ligasaison statt. Eigentlich war sie schon eine Woche früher in Neunkirchen angesetzt, musste aber wegen Ausfall des Flutlichtes in Gersweiler fertiggespielt werden. Die 2. Triplette-Partie unserer ersten Mannschaft wurde beim Stand 10:6 weitergespielt und in 2 Aufnahmen gewonnen, ehe die Doubletterunden begannen. Gespielt werden immer 2 Triplette- und 3 Doublette-Partien. Es können also bei einem Sieg maximal 5 Spiele gewonnen werden.

Beim derzeitigen Tabellenstand
1. Wustweiler 7:1 Siege, 24:16 Spiele und 72 Differenzpunkte
2. Messidor 6:2 Siege, 25:15 Spiele und 76 Differenzpunkte
3. SLS Picard 6:2 Siege, 25:15 Spiele und 20 Differenzpunkte
4. Boule KG 6:2 Siege, 23:17 Spiele und 128 Differenzpunkte
mussten wir also alle Spiele gegen den Tabellenführer gewinnen und darauf hoffen, dass die Partie Zweiter gegen Dritter mit nur 3:2 Spielen endet. Der Druck auf unser Team war also enorm. Nach den 2 siegreichen Triplette nun die 3 Doublette. Und immer mit einem Auge auf die Partien der Konkurrenten.

Doublette 3, Ines Bischoff und Peter Bopp, brachte sein Spiel bravourös zu Ende und siegte mit 13:5. Zwischenzeitlich stand es bei der Partie der Konkurrenten 2:2, ein Ergebnis, das uns in die Karten spielte.

Doublette 2, Denis Kessler und Manuel Bopp, hatte Schwierigkeiten ins Spiel zu kommen und lag bald mit 3:9 hinten. Doch mit mentaler Unterstützung und Beratung des Auswechselspielers, Dieter Weber, besannen sie sich auf ihre Fähigkeiten, wechselten ihre Positionen im Spiel und gewannen letztendlich mit 13:11. Bravo Jungs.

Doublette 1, hier lief das Spielgeschehen gegensätzlich. Unser Team, Dietmar Wagner und Sylvain Haritonidis, kam gut ins Spiel und führte schnell mit 9:4. Doch nach einem taktischen Fehler konnte der Gegner mit 4 Punkten den Anschluss wieder herstellen. Mittlerweile waren alle anderen Spiele zu Ende und die Teilnehmer beobachteten das letzte Spiel, das über Sieg oder Niederlage beider Teams entscheiden würde.

Der gegnerische Tireur war in den letzten Aufnahmen immer stärker geworden und das Spiel konnte spannender nicht werden. Bei 11:12 für unser Team lag der 12. Punkt am Boden und wir hatten noch 2 Kugeln um das Spiel zu beenden. Die Spannung konnte man greifen, eine Kugel noch und das Spiel war aus. Doch der Druck war zu groß, beide Kugeln fanden ihr Ziel nicht. Spielstand 12:12, die nächste Aufnahme wird die Entscheidung bringen.

In der Halle hätte man eine Nadel fallen hören können. Dietmar legte die erste Kugel 30 cm auf Position 5 Uhr vor die Zielkugel. Normalerweise müsste der Gegner jetzt schießen, der Tireur aber war verunsichert und sein Pointeur versuchte besser zu legen. Die erste Kugel legte sich devant an unsere, so dass ein Schuss jetzt nicht mehr möglich war. Die zweite versprang und verließ das Spielfeld, die dritte aber legte er genau zwischen unsere Kugel und das Schweinchen. Applaus der Zuschauer, Euphorie bei den Mitspielern.

Aber unser Tireur, Sylvain, schoss sie sauber heraus. Die Halle applaudierte, die Mitspieler waren aus dem Häuschen. Nun lag die ganze Last auf dem Tireur der Wustweiler. Mit seiner ersten Kugel versuchte er die Zielkugel ins Aus zu befördern, was eine neue Aufnahme erzwingen würde. Das misslang und nun unter noch größerem Druck fanden auch seine beiden anderen Kugeln das Ziel nicht mehr. Spiel aus, 13:12 gewonnen. Die Mitspieler jubelten in der Annahme doch noch Meister geworden zu sein.

Die Situation jetzt:
2023 SBV Regionalliga Ost Tabelle 9 SpieltagSLS Picard und die Boule KG waren in Sieg- und Spielpunkten gleich.
Picard 7:2 Siege, 28:17 Spiele und 21 Differenzpunkte
Boule KG 7:2 Siege, 28:17 Spiele und 159 Differenzpunkte
Jubel der Spieler es doch noch geschafft zu haben, Gratulationen der anderen Teams, doch dann der Schock.

Die Auswertung der Tabelle ergab ein anderes Ergebnis.
Was niemand auf dem Schirm hatte ist die unverständliche Regelung, dass bei der Ermittlung des Meisters die Differenzpunkte außer Acht gelassen werden und nun nur noch der direkte Vergleich zählt. Im direkten Vergleich hatten wir Wochen vorher in Saarlouis verloren.

Eine Regelung, die viele Fragen aufwirft. Damit wird einer Spielmanipulation Tür und Tor geöffnet. Im Bewusstsein eh nicht aufsteigen zu können hätten wir unfairerweise mit einer Rumpfmannschaft antreten können um den Aufstieg dem Tabellenersten Wustweiler zu überlassen.
So aber haben wir gekämpft, gesiegt und dem Tabellendritten den Aufstieg ermöglicht. Schade für das Team Wustweiler, das durch unsere Fairness den Meistertitel verloren hat. Dennoch Gratulation an die Spieler von Picard, die selbst überrascht von dieser Regelung ihre Meisterschaft nicht gebührend feiern wollten.

Das wahre Gewinnerherz: Obwohl das Team der Boule KG Sitterswald die Meisterschaft nicht erringen konnte, gewannen sie die Herzen der Boulegemeinde und wurden für ihren Kampfgeist und ihre Fair-Play-Haltung gefeiert. Die anwesenden Spieler verließen die Halle in dem Bewusstsein, dass sie Zeugen einer denkwürdigen Auseinandersetzung waren.

In diesem Bericht wird die Geschichte eines Teams erzählt, das trotz widriger Umstände und einer unglücklichen Liga-Regelung auf dem Spielfeld gekämpft und gesiegt hat, aber dennoch als Verlierer dastand. Dies unterstreicht den Geist des Sports, der oft mehr ist als nur der Sieg oder die Niederlage.

"Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" ist ein bekanntes Zitat von Sepp Herberger, dem ehemaligen Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft. Es drückt aus, dass man sich nach einem Spiel nicht auf den Lorbeeren ausruhen sollte, sondern bereits an das nächste Spiel denken und sich darauf vorbereiten sollte. Es betont die Notwendigkeit von kontinuierlichem Training und Vorbereitung, um langfristigen Erfolg zu haben.

Und genau da wollen wir anknüpfen. Wir werden den Kopf nicht hängen lassen, sondern uns auf unsere Stärken besinnen und für die Saison 2024 alle Vorbereitungen treffen, die notwendig sind.

Allez les boules

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